W
er w äh ren d d er diesjährigen
H ig h E n d -M esse d en M cIn-
tosh-S tand betrat, befand sich
jäh im „good old am erican w ay o f life“
wieder, dargestellt durch edel angejahrte
R equisiten w ie eine betagte T anksäule,
eine H arle y -D av id so n u n d m an ch es
m ehr, das die in eine schum m rige A ura
getauchten Produkte flankierte. M otto der
Zeitreise: U ns stiehlt hier keiner die Show!
Ein Teil davon präsentierte sich jüngst
im STEREO-Hörraum , und jeder, der ein-
trat, blickte unwillkürlich auf den grünlich
durchschim m erten A crylplattenteller des
M cln to sh M T 5A C . D essen im Stile des
H erstellers glänzend schw arz gehaltene
F rontplatte m it den typischen griffigen
D re h sch a lte rn fü r A n /A u s plus F ern -
schaltm odus sow ie die d rei G eschw in-
digkeiten - das G erät verfügt neben 33,33
und 45 als B esonderheit über 78 U m d re-
hungen pro M inute für alte Schellackplat-
ten - ist ebenfalls sehenswert. A uf ihr w er-
den das Firm enlogo u n d die F unktionen
im selben F arbton hinterstrahlt.
D a selbst die A m erikaner wissen, dass
m an nicht im m er den großen A uftritt will,
lässt sich die Leuchtkraft des Tellers über
ein kleines rückw ärtiges P oti erheblich
ab dunkeln u n d glim m t d an n n u r no ch
m ilde im D u n k eln w ie ein en tfern tes
Irrlicht. Bevor w ir dadurch auf Abwege
geraten, blicken w ir lieber im n ü c h te r-
nen Tageslicht auf den M T 5A C . Das hat
schon m anchen effektheischenden Show-
star als Blender entzaubert. U n d schließ-
lich ist M cln to sh doch b erü h m t für seine
V erstärk er, T u n e r u n d vielleicht no ch
die eine oder andere Digitalquelle, aber
gewiss kein Plattenspieler-Spezi.
Team player D eu tsch lan d /U S A
Das wollen die A m erikaner auch gar nicht
w erden, so n d e rn v erstärk ten ih r T eam
u m das, w as U S -C oach Jürgen K lins-
m a n n w äh ren d d er v erg an g en en F u ß -
ball-W M gut hätte gebrauchen können:
deutsche U nterstützung. In diesem Fall
kom m t sie von C learaudio in Erlangen.
D orthin liefern die A m erikaner vor allem
Chassisteile für die M ontage der D reher,
doch der w esentliche A nteil, die Technik
näm lich, stam m t von den Franken.
So etw a d e r g esam te A n trieb sam t
M o to rsteu eru n g u n d d er m agnetischen
L agerung des T ellers, d er so p rak tisch
a u f sein er ex trem reib a rm en K eram ik -
achse schw ebt u n d von dieser eigentlich
n u r sachte vorm seitlichen W egrutschen
bew ahrt w ird, da der um einen Subteller
laufende Riemen natürlich ein wenig zieht.
A u ch
d e n
k a rd a n isc h
g elag e rte n
T o n arm fertigt C learaudio. A n d ers als
bei vielen eigenen M odellen der gehobe-
n en Preisklasse h at m an hier auf die m ag-
netische A ufhängung des Rohrs verzich-
tet. Vielleicht, um die G em einsam keiten
n icht ausufern zu lassen. M öglicherw eise
aber auch, um A ufschw ingneigungen auf
reso n ieren d em U n te rg ru n d den B oden
zu entziehen, wie w ir sie bei den entspre-
chend ausgelegten fränkischen D rehern
zuw eilen beobachten.
Es gibt eine berührungslose Antiskating,
h in ten ein tief angesetztes G egengew icht
Typisch Clearaudio ist die
helle Keramikachse für den
Plattenteller. Um ihren Sockel
zieht sich ein Magnetring, der
den metallischen, vom Riemen
angetriebenen Subteller
liftet und so Resonanzen
unterbrechen soll. Einmalig
für McIntosh ist der dimmbare
grünliche Lichterkranz, der
den Acrylteller durchstrahlt
Der Besitzer eines MT5AC braucht
an seinem Plattenspieler nicht viel
zu tun. Kann er aber, denn im Beipack
befindet sich inklusive Dosenlibelle
und Lageröl das Allermeiste, was
ein Analog-Hobbyist benötigt. Beim
Aufbau hilft eine sehr detaillierte
deutschsprachige Bedienungsan-
leitung. Extratipp: Eine Markierung
auf dem hinteren Armausleger gibt
einen schmalen Bereich für die
Platzierung des Gegengewichts
zwecks optimalen Auflagedrucks des
Sumiko-Abtasters vor. Dabei eher
an der inneren Grenze orientieren
und mit der einfachen mitgelieferten
Tonarmwaage (v.r.) kontrollieren
12/2014 STEREO 83